LERN_(spiel)_LANDSCHAFT

LERN_(spiel)_LANDSCHAFT
(Rendering von Sabrina Pattis & Barbara Santer)

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Montag, 7. Juni 2010

plattform schulUMbau

plattform schulUMbau

http://www.schulumbau.at/index.asp
Die Qualität von Bildungsbauten - von den Kindergärten über Schulen und Hochschulen bis hin zu Orten der Erwachsenenbildung - spiegelt die Wertschätzung wider, die eine Gesellschaft dem Thema Bildung sowie den dort Lernenden und Lehrenden entgegenbringt. In den letzten Jahren haben sich die Anforderungen an unsere Bildungsinstitutionen gewandelt: weniger Frontalunterricht, mehr Eigeninitiative und individuelle Förderung, Arbeit im Team, ganztägige Schulformen und eine bessere Vernetzung der einzelnen Institutionen sind wichtige Bausteine für ein zeitgemäßes Lehren und Lernen. Zu dieser besseren Schule gehört auch ein besseres Haus.
Eine von der Köck-Stiftung mitinitiierte Gruppe von PädagogInnen, Fachleuten der Schulverwaltung und ArchitektInnen hat sich in der Plattform SchulUMbau lose zusammengeschlossen, um Denkanstöße für einen zeitgemäßen und kindgemäßen Schulbau zu liefern. Erstes Ergebnis dieser Plattform ist eine Charta, die die Grundzüge eines zeitgemäßen Umgangs mit Lehr- und Lernräumen zusammenfasst. Die elf Punkte dieser Charta verstehen sich als Diskussionsgrundlage für jeden Neubau oder Umbau einer Bildungsinstitution.


Charta für die Gestaltung von Bildungseinrichtungen des 21. Jahrhunderts
http://www.schulumbau.at/charta.asp

Plattform schulUMbau, Jänner 2010
Bildungseinrichtungen und ihre Atmosphäre wirken auf die Menschen, die an diesen Orten lernen und leben. Das gilt besonders für Kinder und Jugendliche, die in Kindergärten und Schulen in einer prägenden Phase ihrer Entwicklung zusammentreffen. Hier wird die Basis für lebenslanges Lernen, für die Freude am sich Bilden und Weiterbilden und für eine aktive Teilhabe an der Gesellschaft gelegt.
Die Qualität von Bildungsbauten - von den Kindergärten über Schulen und Hochschulen bis hin zu Orten der Erwachsenenbildung - spiegelt die Wertschätzung wider, die eine Gesellschaft dem Thema Bildung sowie den dort Lernenden und Lehrenden entgegenbringt.
Bildungseinrichtungen des 21. Jahrhunderts sind Orte einer neuen Lernkultur. Sie sind keine Belehrungs- und Aufbewahrungsorte, sondern erlauben vielfältige Unterrichtsarrangements, in denen neben der Instruktion auch die Selbstaneignung von Welt, soziales Miteinander, Hilfsbereitschaft und die Entwicklung von Gemeinsinn erlebt und erlernt werden.
Bildungsbauten und ihre Außenräume müssen daher Arbeits- und Lernlandschaften, Orte zum Verweilen, Orte der Begegnung und Stätten sein, in denen Kinder und Jugendliche miteinander wachsen, Schönheit erfahren, Gemeinsinn entwickeln, Kreativität entfalten und Demokratie leben können. Je stärker sich Schule zu einer ganztägigen Institution entwickelt, desto höher sind die Anforderungen, die an sie in dieser Hinsicht gestellt werden.
Schulentwicklung, Unterrichtsentwicklung und räumliche Gestaltung müssen Hand in Hand gehen. Daher ist bei jedem Neubau, Umbau und jeder Sanierung von Bildungsbauten eine Vorlaufphase unter Mitwirkung aller maßgeblichen Beteiligten durchzuführen. Dabei sind die jeweiligen Potenziale auszuloten und darauf aufbauend ein räumlich-pädagogisches Konzept zu entwickeln.
Regelwerke für den Schulbau und für Schulmöbel sollen Leistungsanforderungen, aber nicht detaillierte Lösungsstandards vorgeben. Sie müssen Konzepte fördern, welche die gesamte Nutzfläche eines Schulgebäudes als ein Kontinuum miteinander in Beziehung stehender Lern- und Erfahrungsräume sehen. Dazu gehören z.B. Lernstraßen und Lerninseln.
Die Planung von Neu- und Umbauten von Kindergärten, Schulen und ihren Außenräumen ist eine baukünstlerische Aufgabe, für die ein Auftrag nur durch ein entsprechendes qualitätssicherndes Verfahren für geistig-schöpferische Leistungen vergeben werden darf. Auch Sanierungsvorhaben bieten Anlass für die pädagogisch-räumliche Weiterentwicklung.
Die Planung und Sanierung von Bildungsbauten hat nach den Kriterien von Sparsamkeit, Zweckmäßigkeit und Schönheit zu erfolgen. Bildungseinrichtungen müssen barrierefrei, gendergerecht und ökologisch gestaltet sein und eine hohe Energieeffizienz aufweisen, wobei der jeweils aktuelle Stand der Technik und Wissenschaft heranzuziehen ist, um eine möglichst ganzheitliche Sicht der Nachhaltigkeit zu erreichen.
Bildungsbauten müssen in Entwurf, Ausführung und Materialwahl die Gesundheit und Sicherheit ihrer NutzerInnen schützen und fördern. Ein völliger Ausschluss aller Risiken ist aber weder möglich, noch für Bildungsbauten als Orte vielfältigen Lebens und Lernens sinnvoll und wünschenswert.
Im Interesse der motorischen und kognitiven Entwicklung von Kindern und Jugendlichen sind Bildungseinrichtungen in ihren Innen- und Freiräumen als anregende Bewegungsareale zu gestalten. Dem Außenraum im Speziellen kommt eine besondere Rolle als Ort der Regeneration, der Naturnähe sowie des sozialen Lernens zu.
Die städtebauliche und landschaftsplanerische Einbindung von Bildungsbauten ist von besonderer Bedeutung, insbesondere für die Lebendigkeit von Stadtteil- und Dorfstrukturen. Bildungseinrichtungen sind Teil eines Netzwerks von Gemeinwesen- bzw. Kultureinrichtungen. Im Idealfall wirken sie als ganzjährig und ganztägig nutzbare kulturelle Infrastruktur für unterschiedliche NutzerInnen.

http://www.schulumbau.at/icharta.asp
... zum Unterzeichnen der Charta

links schulUMbau
Architekturen neuen Lernens - Schulen pädagogisch bauen?Enquete Architekturzentrum Wien Oktober 2008http://www.bildunggrenzenlos.at/veranstaltungen/archiv/56-architektur.html
Der dritte PädagogeMünsteraner Konvent März 2009http://www.adz-netzwerk.de/Konvent-Muenster/
Fliegende KlassenzimmerAustellung Kunsthaus Mürz Nov. 2009 bis Feb 2010http://www.kunsthausmuerz.at/detail.php?id=369



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